Infos

Refugee Talks besteht aus 6 Performances, die im Ruhrgebiet und in Berlin lebende Geflüchtete zusammen mit hier aktiven Theatermacher*innen erarbeiten.

„Refugee Talks“ entsteht in Kooperation mit fünf im Ruhrgebiet aktiven Theatergruppen, die alle bereits seit mehreren Jahren international und transkulturell arbeiten:

Transnationales Ensemble Labsa, Dortmund„Refugee Talks – What’s up with that? Wash one‘s dirty linen in public – an open performance“

FREIE RADIKALE – hybrides Theater der Gegenwart, Bochum„Krieg“

ZEITMAULtheater, Bochum„Und jetzt schaukle“

Compagnie Danse Automatique, Mülheim a.d.R.„Oblivion“

Theater Arbeit Duisburg„Ich habe da eine Wunde, oder stell dir vor …“

DIE AUFFÜHRUNGEN

… erfolgen in der Zeit vom 23. Februar bis 25. März in Dortmund, Bochum und Duisburg. Eine Übersicht aller Aufführungen und ihrer Spielorte findet sich unter TERMINE.

DIE EINTRITTSPREISE

… sind selbstbestimmt, d.h. jede/r zahlt, was er oder sie zahlen kann und will. Kontrollen finden nicht statt, jeder Gast ist herzlich willkommen!! Voranmeldungen sind möglich bei den Veranstaltern der Aufführungen (siehe TERMINE).

ZUSAMMENKUNFT

… nach jeder Aufführung, zu Gesprächen bei etwas Essen und Trinken. Alle Gäste sind herzlich eingeladen!

HINTERGRUND

Entstanden ist „Refugee Talks“ als Teil IV der Reihe „Now T_here“, einer 2012 begonnenen Kooperation von Theater Arbeit Duisburg – TAD, Kultur im Turm e.V. – kitev und der syrischen Künstlergruppe Ettijahat – Independent Culture. Ihr Teil III war das Ende 2016 in drei Sprachen uraufgeführte Drama „عندما تبكي فرح | When Farah cries | Wenn Farah weint“ von Mudar al Haggi (Ettijahat).

In einem Beitrag zur Performance „Now T_here, Part I“ stellte Mudar Al Haggi die Frage:

„So what about art? I thought that there was no place for art in times of war, that it was obvious. But now in Syria, nothing is axiomatic, and the war will also be very long.“

Zur Dauer des Krieges behielt er leider Recht. Die Rolle der Kunst in diesen Zeiten behandelt auch „When Farah Cries“. Farah ist Bildhauerin, kann/will aber nicht mehr künstlerisch arbeiten. Erst im Finale des Stücks trifft sie eine neue Entscheidung:

„I’ve decided I’m going to sculpt. I need to immortalise this pain. Nothing deserves immortalising these days apart from this pain. Nothing matters in life these days apart from this fragile heart.“

Und es ist nicht nur der Schmerz, der nach Ausdruck verlangt, es ist das eigene Leben, das eigene Erleben, das gewesene, das verlorene sowie das jetzige im Exil, das erzählt und mit den Mitmenschen – Exilant*innen, Migrant*innen und hier geborenen – geteilt werden will. Dies nicht, wie leider allzu oft geschehend, als auf der Bühne ausgestelltes „authentisches Schicksal“, sondern inhaltlich und künstlerisch formal in souveräner Autorschaft der nun im Ruhrgebiet und in Berlin lebenden Menschen.

„Now T_here, Part I“ (2012/13) behandelte die Frage „Bleiben oder gehen?“ (und auch: zurückkehren?) noch als offene. Part II (Ende 2013) war bereits Trauer- und Erinnerungsarbeit. „When Farah Cries“ (2016) erinnerte sinnlich intensiv an die verlorene Zeit der Hoffnung. „Refugee Talks“ setzt das Exil voraus – Now here – und behandelt die Gegenwart: mit aller in ihr sedimentierten Vergangenheit und inkludierten Zukunft.